Boule vor prächtiger Kulisse

3. Platz für Inge Weishaupt von der TG Winkel

Bei bestem Boule-Wetter – trocken und nicht zu heiß – ging am Sonntag der 6. Rheingau Boule Cup in Winkel im Sportpark an der Vollradser Allee über die Bühne. Mit 43 Mannschaften wurde ein neuer Teilnehmerrekord mit erheblicher Steigerung erreicht.
Das Turnier, das bisher als Hobbyturnier bereits 26 – 28 Mannschaften auf die Beine brachte, wurde gezielt um spielstärkere Mannschaften erweitert. So fanden in diesem Jahr sogar Mannschaften aus der Ober- und der Hessenliga nach Winkel. Teilnehmer von 5 Jahren bis weit über 70 waren im Teilnehmerfeld. Den Veranstaltern gelang es, durch einen geeigneten Turniermodus für beide Teilnehmergruppen ein attraktives und motivierendes Turnier zu bieten. Wo erlebt man schon, dass Spieler aus der Hessenliga Kindern und auch erwachsenen Spielern der gegnerischen Mannschaft helfen und sie mit Hinweisen unterstützen . Dass am Ende doch die spielstärkere Mannschaft gewinnt ist naheliegend, aber trotz der Niederlage hat man viel gelernt und Spaß gemacht hat es obendrein. In welcher Sportart gibt es das noch? Mit dieser sehr gelungenen Veranstaltung wurden dem Boulesport im Rheingau viele neue Freunde gewonnen. Auch hierfür gebührt den "Profis" unser herzlicher Dank.
Wegen des großen Teilnehmerfeldes musste man auf den Sportplatz ausweichen. Dort wurden 32 Spielbahnen angelegt.

An dieser Stelle herzlichen Dank an Reiner Kitzmann und Helmut Eckerich, die bei der Herrichtung des Platzes kräftig Hand anlegten. So präsentierte sich den teilnehmenden Mannschaften am Sonntagmorgen ein optimales Spielfeld. Die landschaftliche Schönheit, direkt an den Weinbergen mit Blick auf die Hallgartener Zange und Schloss Vollrads, wurde besonders von den auswärtigen Gästen bewundert.
Die Freimuths Kurz nach 9:30 Uhr war wie vorgesehen Start des Turniers. In den Gruppen der Vorrunde spielten Könner und Hobbyspieler miteinander um die Platzierung, die über das Weiterkommen in die Endrunden A und B entschied. In der Endrunde B waren dann überwiegend die Hobbyspieler vertreten, die sich bis zum &dbquo;kleinen" Finale durchaus ansehnliche Wettkämpfe lieferten. Wo die Technik noch nicht reichte, ersetzte Einsatz und Siegeswille das feine Spiel. Natürlich gab es auch die kleinen Enttäuschungen, wenn man nach einer Niederlage ausgeschieden war – aber auch den Willen, es beim nächsten Mal besser zu machen. Gut so!

In der Endrunde A dominierten, wie kaum anders zu erwarten, die spielstärkeren Mannschaften. Doch einigen Hobbymannschaften war der Einbruch ins Elitefeld gelungen, was denen sichtlich diebische Freude bereitete. Hier sind in erster Linie "Die Freimuth’s" zu nennen, die mit Herbert, Anita und Michael Freimuth bereits in ihrer Vorrundengruppe ungeschlagen Platz 1 belegt hatten. Auch die erste Partie in der Finalrunde wurde mit 13:11 gegen die Hartig’s aus Wiesbaden gewonnen. Erst im Achtelfinale ereilte sie dann die Tücke des KO-Systems. Bravo Ihr Drei!


Auch "Joppo’s Schüler" aus dem Kurs im Mai, Reiner Kitzmann, Albrecht Höhle und Gerhard Kress schlugen sich bei Ihrem ersten Turnier prächtig. In einem langen zähen Kampf (über eine Stunde Spielzeit) unterstützte Emmi Münster ihre ehemaligen Mitschüler mit einer Runde Kaffee – dabei wurde natürlich auch die gegnerische Mannschaft bedacht. Solche Dinge machen die von Allen bewunderte Atmosphäre unseres Turniers in Winkel. Aber trotz der Unterstützung reichte es nur zum 3.Platz in der Vorrundengruppe.
Inge ganz cool Gar bis ins Halbfinale der Endrunde A, also unter den "Profis", kämpfte sich Inge Weishaupt vor, die sich noch vor Monatsfrist im Boulekurs bei "Joppo" den letzten Schliff geholt hatte. Unterstützt wurde sie dabei von Sohn Laif und dessen Mannschaftskollegen Ahmad Abd-Elwahab, beide von den Rumkuglern in Kassel, die extra für dieses Turnier angereist waren. Wenn der Sohn die Mutter etwas despektierlich aber anerkennend als "eine gute Legehenne" bezeichnete, dann wissen Boulespieler, dass dies ein großes Kompliment ist, weil gutes "Legen" auf einem Platz wie unserem fast schon die halbe Miete ist. Herzliche Gratulation zum 3. Platz in diesem stark besetzten Turnier!
Im "kleinen" Finale des B-Turniers spielte Frank Kirsch aus Oestrich mit seinen Kollegen Thomas Bergner und Hans-Jörg Daniel (Rüdesheim / Eltville) gegen Doris Wendehake, Robert Krupka und Thomas "Paulchen" Poulissen von der PSG Rüsselsheim. Obwohl das Publikum lautstark aber trotzdem fair die Lokalmatadore unterstützte, kämpften die doch auf verlorenem Posten. Doris erwies sich als hervorragende Schießerin und fand in den gut platzierten Kugeln des Gegners immer willkommene Opfer. Aber Kopf hoch Frank – eine Finalteilnahme ist auch schon was.
Das Endspiel des Rheingau Boule Cup 2005 um den Turniersieg führte zwei Top-Teams zusammen, die nach Meinung der versammelten Experten bereits während des ganzen Tages die besten Leistungen gezeigt hatten. Aus Wiesbaden kamen Barbara Ritter, Bettina Völker und Peter Weise. Für Blau Gelb Groß-Gerau starteten china / Iris Stoiber und Willi Carreau. (Am Rande aufgeschnappt: "china" deswegen, weil der Großvater einmal für die kaiserliche Armee in einem Chinakrieg war – so entstehen Spitznamen.) Nach anfänglichem Wechsel in der Führung arbeitete sich die Wiesbadener Mannschaft bald eine deutliche Führung heraus, blieb aber bei 12 Punkten hängen. Dabei entwickelte sich ein hochklassiges und überaus spannendes Finale. Obwohl es bereits nach 20 Uhr war, harrten die Zuschauer aus und waren sowohl von den technischen Fertigkeiten als auch von der Taktik, die zu sehen war, begeistert. So macht Boule wirklich Spaß und auch die Spieler hatten zunehmend ihre Freude an der für Winkel typischen, aber beim Boule noch überaus seltenen Zuschauerkulisse. Nachdem die Groß-Gerauer Punkt um Punkt aufgeholt und schon auf 12:11 herangekommen waren, gelang den Wiesbadenern endlich der erlösende 13. Punkt. Es war ein tolles Endspiel!
Die anschließende Siegerehrung sah viele strahlende Gesichter. Wann gibt es schon mal eine Magnum-Flasche Sekt oder – wie im Falle der Zweitplatzierten sogar eine Doppel-Magnum? Unter lautem Hallo zählten dann alle beim Aufwiegen des Siegers die Weinkartons mit. 13 Kartons – dann neigte sich die Waage. Es war fast 21 Uhr und ein toller Tag ging zu Ende.
Ein Fazit:



Santé, Karin Boule begeistert! Die Teilnehmer dieses Turniers haben durch ihr Spiel und insbesondere ihr Verhalten viel dazu beigetragen. So traten "die K. Brudy’s" mit den drei Kindern Kerstin (5), Katja (12) und Karsten (wird 10 Jahre) als "drittem Mann" an – und keiner hat etwas dagegen, obwohl das natürlich nach den offiziellen Regeln nicht erlaubt ist. Dabei entpuppt sich Kerstin bereits als sehr talentierte Legerin. Alle haben ihren Spaß, insbesondere dann, wenn gegen die "GROSSEN" ein Punkt gelingt. Wenn dabei dann sogar noch ein Sieg herausspringt, ist die Freude riesig. Weiter so!
Gutes Boulespiel ist kein Glück sondern viel Training. Was nach dem ersten oder zweiten Schuß (direktes Treffen einer gegnerischen Kugel) noch als Glück bezeichnet werden mag, wird innerhalb eines solchen Finales, wie wir es hier gesehen haben, doch als Können deutlich. Es lohnt sich also viel zu spielen und dabei auch ein wenig gezielt zu üben. Dass es gesund und entspannend ist, nehmen wir dabei als nützlichen Nebeneffekt gerne mit.
Neben dem Boule hat auch der Rheingau und insbesondere die TG Winkel neue Freunde gewonnen. Speziell angefertigte Weingläser mit dem Logo des Rheingau Boule Cup wurden gerne als Andenken mitgenommen – und vorher natürlich reichlich benutzt.
Und das schönste Kompliment für die Turnierleitung: "Es war ein schönes, völlig unstressiges Turnier. Wir kommen gerne wieder!"
Danke sagen wir allen Helfern, die im Umfeld des Sportparkfestes zum Gelingen beigetragen haben. Danke sagen wir dem FSV Winkel für die Benutzung der Lautsprecheranlage. Besonderen Dank aber auch unseren Sponsoren: Dem Weingut Allendorf für die Bereitstellung des Weines zum Aufwiegen der Sieger und der Vertriebsunion Meynen für technische, organisatorische und personelle Unterstützung. Ohne Eure Hilfe wäre dieses tolle Turnier nicht möglich gewesen.


Die Platzierungen:

A-Turnier
1. Barbara Ritter / Bettina Völker / Peter Weise (Wiesbaden) - Gewinner des Rheingau Boule Cup 2005
2. china / Iris Stoiber / Willi Carreau (Blau Gelb Groß-Gerau)
3. Laif Weishaupt / Inge Weishaupt / Abd-ElWahab (Rumkugler Kassel / TG Winkel)
Klaus Franz / Ernst Moering / Andreas Packheiser (Blau Gelb Groß-Gerau)

B-Turnier
1. Doris Wendehake / Robert Krupka / Thomas Poulissen (PSG Rüsselsheim)
2. Frank Kirsch / Thomas Bergner /Hans-Jörg Daniel (Team Hundsdrumbel)

Einzelheiten zum Turnierablauf sind nachzulesen unter
- Rheingau Boule Cup 2005 – Teilnehmerliste
- Rheingau Boule Cup 2005 – Vorrunde
- Rheingau Boule Cup 2005 – Endrunde A
- Rheingau Boule Cup 2005 – Endrunde B
(in der Downloadsektion - Ergebnislisten)

Ein wenig die Stimmung beim Turnier vermittelt die Bildergalerie "6. Rheingau Boule Cup 2005"

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