Seit langem beschäftigen sich die Verantwortlichen des Vereines mit der ersten Vereinsfahne, die 1848 von Charitas Nass gestickt und im gleichen Jahr geweiht wurde. Sie wurde, sorgfältig eingerollt, in Nebenräumen der Sporthalle gelagert. Der Zustand war dem Alter entsprechend schlecht und so kam wieder einmal die Frage auf, wie kann man diese Fahne erhalten? Verschiedene Denkmodelle wurden angedacht, verworfen und so kam der Entschluss, einen Fachmann, Professor Dr. Rolf Bothe, nach seiner Meinung zu fragen.

Beim Betrachten der ersten Bilder, äußerte er sich in einem Aufsatz wie folgt:
„In Oestrich-Winkel im Rheingau, genauer gesagt, im Ortsteil Winkel, befindet sich im dortigen Turnverein seit 1848 eine Fahne in den Farben: Schwarz-Rot-Gold!!! Diese Fahne betrifft ein hoch interessantes, gesellschaftspolitisches Thema, das bisher von der Öffentlichkeit weitgehend vernachlässigt worden ist. Entstanden ist die Fahne im Jahr der deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche, aber schon seit 1817 wurden zahlreiche demokratische Forderungen nach einer Einigung der zersplitterten, deutschen Länder in bildlichen Darstellungen verbreitet.

So besehen ist die neu aufgefundene Fahne aus Winkel ein wichtiges Dokument zur Geschichte der deutschen Einigung. 1846 war der Turnverein Winkel gegründet worden, die Fahne aber enthält das Datum 1848 und verweist damit auf das Zusammentreten der Frankfurter Nationalversammlung am 18. 3. 1848 in der Frankfurter Paulskirche. Die Nationalversammlung war das verfassungsgebende Parlament der deutschen Revolution von 1848/49, das den Bundestag des Deutschen Bundes durch eine nach allgemeinem und gleichem Wahlrecht gewählte Volksvertretung ablöste!“
Festzustellen bleibt leider, dass die TG Winkel die originale Fahne kaum sachgerecht bewahren kann. Eine Nutzung bei Veranstaltungen kommt aus Rücksicht auf den gefährdeten Erhaltungszustand nicht in Frage. Stattdessen erwägen der Verein und Verantwortliche aus Politik und Kulturinstitutionen, die Fahne einem geeigneten Museum oder einer ähnlichen Einrichtung als Dauerleihgabe zu überlassen. Aus naheliegenden Überlegungen heraus wurde das Deutsche Historische Museum, Berlin ins Auge gefasst.

Den kompletten Aufsatz von Dr. Rolf Bothe findet ihr hier als pdf:

Es bleibt also spannend!

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